Fotos
und Gedichte von Dr. Augustin Wibbelt (durch anklicken werden die Fotos und
Flyer-Seiten größer)
Interessante Radwander-Tour durch
Vorhelm und Tönnishäuschen
(Der von der
Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ahlen herausgegebene
Flyer enthält eine gute Beschreibung der "Wibbeltroute")
Nachfolgend die sechs
"Wibbelt-Steine", die 2018 in den drei Vorhelmer
Ortsteilen aufgestellt worden sind:
Josef Rehbaum, ehemaliger
Schulleitter der "Johanna-Rose-Schule" in Ahlen und
Vorsitzender des Vorhelmer
Heimatvereins, hat sich die Mühe gemacht, die
"Wibbelt-Steine" näher unter die Lupe zu nehmen und
uns
auch die Texte sowohl in Platt- als auch in
Hochdeutsch dankenswerterweise zur Verfügung
gestellt.
Josef Rehbaum weist in seiner Einleitung darauf hin,
dass die unter der Federführung des ehemaligen
Stadtgärtners Wilhelm Reiberg aufgestellten
Wibbelt-Spruchsteine nach gründlicher Restaurierung
Anfang
Juli 2018 in Vorhelm, dem Heimatort des Dichters,
aufgestellt wurden.
Bezüglich der Schreibweise der Sprüche in
plattdeutscher Sprache habe er die genommen, die in
Zusammenarbeit mit der Wibbelt-Gesellschaft e.V. im
Verlag Heckmann erschienen seien.
Als
Quellen führt Josef Rehbaum an:
Augustin Wibbelt, Gesammelte Werke in
Einzelausgaben, Band 12, Mäten-Gaitling
Bearbeitet
von
Dr. Hans Taubken, Heckmann Verlag 1991
Augustin
Wibbelt,
Gesammelte Werke in Einzelausgaben, Band 15,
Pastraoten-Gaoren
Bearbeitet
von
Prof. Dr. Hans Taubken, Edition Heckmann im
Landwirtschaftsverlag Münster 1999
Augustin
Wibbelt, Gesammelte Werke in Einzelausgaben, Band
19, Luofgesang
Bearbeitet
von
Verena Kleymann, Prof. Dr. Hans Taubken, Edition
Heckmann im Verlag für Regionalgeschichte
Bielefeld 2017
Josef Rehbaum
Foto:Ralf Steinhorst
Wibbelt-Stein Nr. 1:
Vorhelm Dorf - Schäringerfeld
an der Wibbelt-Kapelle
Weeß
du auk, well ächter di geiht?
Wat
ut dine Spuor entsteiht?
Fiäge
den Wäg un wiäge din Waort:
Alles
is Saot.
Zweite
Strophe des Gedichtes „Frucht un Saot"
Mäten
Gaitlink S. 195
Weißt
du auch, wer hinter dir geht,
Was
aus deiner Spur entsteht?
Fege
den Weg und wäge dein Wort:
Alles
ist Saat.
Wibbelt-Stein Nr. 2:
Vorhelm Dorf - Im Loh /Am Hellbach
Mak
doch nich so’n
suer Gesicht!
Blomen
staoht gewiß
Auk
an dinen Wäg, un wenn’t
Bloß
ne Dissel is.
Erste Strophedes Gedichtes „De Dissel“
Pastraoten-Gaoren S. 55
Mach
doch nicht so ein saures Gesicht!
Blumen
steh‘n gewiss
Auch
an deinem Weg, und wenn es
Bloß
eine Distel ist.
Wibbelt-Stein Nr. 3:
Vorhelm Bahnhof -
Strotianitstraße
Bruks
di nich so wahn verschrecken,
Sühs
du düstre Wolken stiegen:
Grummelschuer
mott vertrecken,
Un de
stärkste Wind mott swiegen.
Laot
di män nich unnerkriegen!
Erste
Strophe des Gedichtes „Trost“
Mäten-Gailink S. 18
Brauchst
dich nicht so sehr erschrecken,
Siehst
du düstre Wolken steigen:
Gewitterschauer
muss verziehen,
Und
der stärkste Wind muss schweigen.
Lass
dich nur nicht unterkriegen!
Wibbelt-Stein Nr. 4:
Vorhelm Bahnhof -
Alte Ladestraße
So
mögg ick sien: för annere riek
Un
för mi sölwer froh,
Den
Himmel drüöwer – dann is’t gliek,
Of’t
so kümp oder so.
Dritte
Strophe des Gedichtes „So mögg ick sien!“
Mäten-Gaitlink
S. 17
So möchte ich sein: für andere reich
Und
für mich selber froh,
Den
Himmel darüber – dann ist es gleich,
Ob es
so kommt oder so.
Wibbelt-Stein Nr. 5:
Tönnishäuschen -
Alter Münsterweg /
Nienholtweg
Wat
steiht de Wiesk von Blomen vull,
Wat
stigg de söte Liäbensflot,
Äs
wenn se üöwerschümen wull
Von
lutter Lust un Mot.
Erste
Strophe des Gedichtes„De
Blomenwiesk“
Pastraoten-Gaoren S. 21
Was
steht die Wiese von Blumen voll,
Was
steigt der süße Lebensfluss,
Als
wenn sie überschäumen wollte
Von
lauter Lust und Mut.
Wibbelt-Stein Nr. 6
Tönnishäuschen -
stand bis Dez. 2021 an der
Ortsdurchfahrt / Abzweig
zur Alten Schule -
wurde dann in den Garten des
"Kulturgutes Samson" versetzt:
Foto: Christian Wolff
Arbeit is nich dat Liäben ganz,
Et
mött’t auk Blomen blaih‘n in’t Grön,
So
will de Arbeit auk Vakanz,
Dann
bliff dat Liäben junk un schön.
Spruch nach der Kapitelüberschrift „Gunsdagg“ im
Band
Bischof
Klemens August Graf von Galen besucht
1938 Vorhelm - u.a. sind die Geistlichen
Augustin Wibbelt, Alois Dönnebrink,
Vikar Theodor Höwener und Kaplan Kröger zu
sehen.
Im September 1947 wurde Augustin Wibbelt zunächst auf
dem Vorhelmer Friedhof beerdigt (siehe Fotos) - später
wurde er umgebettet und ruht seither in der Kapelle
seines elterlichen Hofes.
Die
drei
linken Fotos stammen ebenso aus dem Dorf Mehr am
Niederrhein wie die rechte Tafel, auf der die Geschichte
der Pfarre und Kirche St. Martinus
nachzulesen ist.
In dem Dorf Mehr war Dr. Augustin Wibbelt von 1906 -
1935 Pfarrer. Auch hier ist ihm eine Straße gewidmet.
Foto:
Christian Wolff
Diese Hinweisschilder
führen den Besucher zur Kapelle
Eine August-Wibbelt-Straße
darf natürlich auch in
Vorhelm nicht fehlen
"Wibbelt-Pättken" an
der Parkstraße
in
Ahlen
Wibbelt-Gedenkstätte am Pilz von Bildhauer Ludwig
Dinnendahl, Neubeckum
(Foto aus "Vorhelm
in Bild und Wort")
Die Grundschule in Vorhelm wurde auch dem
berühmten Dichter des Dortes gewidmet
An der Augustin-Wibbelt-Straße in Vorhelm ist
diese Wibbelt-Figuren-Säule
von Bildhauer Bernhard Kleinhans, Sendenhorst, zu
sehen
Anläßlich des 150. Geburts-
tages von Augustin Wibbelt wurden
imSeptember 2012
viele Feierlichkeiten
veranstaltet und auch diese
Strohpuppe aufgestellt
2012: Zur Feier des 150. Geburtstag von
Dr. Augustin Wibbelt wurde vom Heimatverein Vorhelm eine
"Pöggsken-Tour" veranstaltet.
Auf dieser Tour konnten alle mit Augustin Wibbelt
verbundenen Stationen in Vorhelm angesteuert werden; z.
B. von der Mühle zum Pilz,
in die Kirche, zum Figuren-Baum, zum Pöggsken-Denkmal
und in den Wibbelt-Garten. Einige "Wibbelt-Figuren"
wurden wieder lebendig
und haben zahlreiche Besucher in ihren Bann gezogen. Am
Pöggsken-Denkmal traten Kinder auf und trugen Gedichte
in Plattdeutsch vor.
Im Wibbelt-Garten empfing "Wibbelts Schwester Elisabeth"
die Gäste, und dort stellte auch der Kirchenchor sein
Können (auch mit
Liedern in plattdeutscher Sprache) unter Beweis. - Die
unterste Reihe zeigt Fotos von der Wibbelt-Veranstaltung
der VHS Ahlen im Pfarrzentrum an der Ennigerstraße. Wir bedanken uns bei Christian Wolff - Redakteur
der Ahlener Zeitung - und Ralf Steinhorst - Mitarbeiter
der Ahlener Zeitung - für die zur Verfügung gestellten
Fotos.
(Denkmal und Stein mit Gedicht sind am
Hellbachteich aufgestellt)
Dat Pöggsken (Augustin Wibbelt)
Pöggsken sitt in’n
Sunnenschien,
o, wat is dat Pöggsken fien
met de gröne Bücks!
Pöggsken denkt an nicks. –
Kümp de witte Gausemann,
hät so raude Stiewwel an,
mäck en graut Gesnater.
Hu, wat fix
springt dat Pöggsken met de Bücks,
met de schöne gröne Bücks, met de Bücks in’t
Water!
Hier die Originalstimme von
Augustin Wibbelt, der
sein Gedicht selbst vorträgt